Wie kann ich helfen?Was soll ich sagen?
Du kannst als Freundin oder Freund dazu beitragen, dass der andere wieder reden, fühlen, handeln kann. Mehr nicht. Aber das ist schon sehr viel.
-
Zuhören
-
Manchmal tut es Menschen gut, wenn jemand einfach nur da ist und zuhört. Wenn sie sich alles von der Seele reden können, kann ihnen das helfen, sich zu spüren, Gedanken zu formulieren und Entscheidungen zu fällen.
-
Fragen stellen
-
Offene Fragen helfen Informationen zu sammeln und Situationen besser bewerten zu können. Weißt du, was offene Fragen im Gegensatz zu geschlossenen Fragen sind? Hier ein paar Beispiele:
- Geschlossene Frage: Stimmt’s, du fühlst dich zu Hause nicht mehr wohl?
- Offene Frage: Wie geht es dir denn zu Hause?
- Geschlossene Frage: Deine Eltern streiten sich oft, das macht dir Angst, oder?
- Offene Frage: Wie geht es dir, wenn du mitbekommst, dass deine Eltern sich oft streiten?
Wer geschlossen fragt, vermutet etwas und will seine Vermutung überprüfen. Wer offen fragt, will wirklich wissen, was der andere denkt und fühlt.
-
Nicht bewerten, nur beschreiben!
-
Es tut niemandem gut, bewertet zu werden. Aussagen wie: „Du bist egoistisch, immer geht es nur nach dir!“ oder „Du bist ein Spielverderber, kommst nicht mehr mit, wenn wir was unternehmen?“ oder „Du bist launisch geworden“ verletzen und drängen in die Verteidigung.
Es ist besser, du beschreibst, was dir aufgefallen ist und wie es dir damit geht:
„Ich sehe, dass du dich immer mehr zurückziehst.“ „Ich habe schon mehrmals erlebt, dass du plötzlich in Tränen ausgebrochen bist.“ „Du kommst nicht mehr mit, wenn wir was unternehmen.“ „Wenn ich bei dir zu Hause anrufe, bist du ganz kurz angebunden. Deshalb mache ich mir Sorgen um dich.“
-
Hilfe anbieten
-
„Ich möchte dir helfen.“ Das ist ein tolles Angebot. Wer sehr traurig, verzweifelt oder durcheinander ist, kann oft nicht sagen, wie ihm/ihr geholfen werden kann. Dann ist es gut einen ersten kleinen Schritt vorzuschlagen, den man gemeinsam schaffen könnte, wie z. B. zusammen zu einer Beratungsstelle zu gehen oder mit einem vertrauenswürdigen Erwachsenen zu sprechen.
Du kannst als Freundin oder Freund dazu beitragen, dass der andere wieder reden, fühlen, handeln kann. Mehr nicht. Aber das ist schon sehr viel.